Deep Dive: Persönliche Balance

Mein heutiger Impuls liefert Dir Denkanstöße und Erkenntnisse zur persönlichen Balance und wie Du sie an Dein Kind /Deine Kinder weitergeben kannst.

Was finde ich an persönlicher Balance interessant?

Innere Balance schützt unsere Gesundheit und macht uns widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen.

Seine persönliche Balance zu finden, erfordert – in einer komplexen, sich ständig veränderten, unberechenbaren Welt – Konzentration und Aufmerksamkeit. Aber gerade, weil die „VUKA-Welt“[i] einem so viel Ablenkungen bietet, ist innere Ruhe für mich ein erstrebenswerter Zustand.

Spannungs-/Entspannungs-Amplituden und -Frequenz mögen von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein, seine eigene Mitte („Nulllinie“) zu kennen, hilft mir mein Gleichgewicht zu spüren.


[i] VUKA steht für volatil (unbeständig), unsicher, komplex und ambivalent (mehrdeutig)

Was sind für mich wichtige Erkenntnisse?

In der chinesischen Philosophie sind Ying und Yang zwei gegensätzliche, aber sich ergänzende Kräfte. Sie lehrt uns, dass alles im Leben aus einem Gleichgewicht dieser beiden Kräfte besteht und dass ein Ungleichgewicht zu Problemen führen kann. 

Auch die skandinavische Lebensphilosophie betont die Bedeutung von Ausgeglichenheit und ist geprägt von Einfachheit, Gemütlichkeit und Naturverbundenheit sowie einem starken Gemeinschaftsgefühl. Das die Menschen in diesen Ländern über eine hohe Lebenszufriedenheit verfügen, scheint kein Zufall zu sein.

Ein ganzheitlicher Ansatz wurde von dem Neurologen, Psychiater und Physiotherapeut Nossrat Peseschkian entwickelt. Nach seinem Gleichgewichtsmodell sind die vier Lebensbereiche Körper (Gesundheit und Fitness), Leistung (bspw. berufliche Erfüllung/Engagement), Sinn (geistig-spirituellen Sphäre) und Kontakt (soziale Beziehungen) auszubalancieren.

Was fange ich damit an?

Auf dieses Gleichgewichtsmodell wurde ich durch ein Buchkapitel [i]des Zeitmanagement-Experten Lothar J. Seiwerts aufmerksam, der empfiehlt für die vier Lebensbereiche auch eine zeitliche Balance zu finden.

Entsprechend überlege ich mir zwischen den Jahren bewusst, woran ich im kommenden Jahr in den vier Lebensbereichen arbeiten und was ich darin erreichen möchte, und denke mir dazu passende Maßnahmen aus.

Ich gehe in der Umsetzung noch einen Schritt weiter und halte mir für alle vier Lebensbereiche jede Woche ausreichend Zeitfenster frei. So gelingt es mir, das Modell im Alltag anzuwenden und vermeide Prioritäten einseitig zusetzen. Ich aktiviere damit die Macht der Gewohnheit (durch Routinen) und das Unterbewusstsein und spüre seit Jahren, wie ich erfüllter und ausgeglichener werde.

Last but not least habe ich jedem Lebensbereich eine Farbe zugeordnet und mir vier passende Armbänder gekauft, um mich laufend an meine persönliche Balance zu erinnern (siehe Eingangsfoto😉).


[i] vgl. Seiwert, Lothar J. Life-Leadership, in Scherer, Hermann (Hrsg.), Von den Besten profitieren, GABAL-Verlag, Offenbach, 4. Auflage 2001: S. 256

Denkanstöße für Kinder zur persönlichen Balance

Kinder hätten am liebsten jeden Tag Urlaub oder Geburtstag. Ich erkläre meinem Sohn, dass das angenehme bei diesen Ereignissen, das Gefühl der Freude ist. Dass er dieses Gefühl aber nicht mehr so intensiv empfinden würde, wenn es „Alltag“ wäre.

Ich erkläre ihm, dass es zum Pflanzenwachstum Sonne und Regen bedarf, dass wir nach Phasen der Anstrengung, Phasen der Erholung brauchen und versuche ihm diese Balance bestmöglich vorzuleben (Zeit für Familie und Freunde, Zeit für Sport und gesunde Ernährung…)

Die skandinavische Lebensphilosophie enthält für mich dazu viele Anknüpfpunkte die Fülle im Leben und das Gleichgewicht im Alltag zu betonen.

Es ist mir wichtig, dass mein Sohn – unabhängig vom Wetter – Zeit in der Natur verbringt, um sie zu erleben/zu spüren und zu Hause eine gemütliche und entspannte Atmosphäre herrscht z.B. durch gemeinsames Essen (gar nicht so leicht morgens, wenn der Schulbus den Takt vorgibt😉).

Und ich versuche das aus Schweden stammende Konzept von „Lagom“ (nicht zu viel, nicht zu wenig, gerade richtig) in der Erziehung zu berücksichtigen. Es lehrt Kinder, ein Gleichgewicht im Leben zu finden, Stress zu vermeiden und Wert auf Ausgeglichenheit zu legen. Beispielsweise verplane ich seine Freizeit nicht vollständig, achte dabei auch auf seine Wünsche und versuche seine Signale zu hören, wenn er für sein Gleichgewicht eine Änderung wünscht. Und ich unterstütze ihn dabei Kompromisse mit seinen Mitmenschen zu finden, die die Interessen gleichmäßig berücksichtigen.

Persönliche Balance lässt sich physisch erfahren, hier findest Du Balance-Übungen für Kinder: https://www.spielundlern.de/wissen/balance-bei-kindern/

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