Für Aristoteles besteht das gute Leben in der Wahl einer geeigneten Lebensform, in der Entwicklung von Tugenden, die das beste Verhalten in bestimmten Situationstypen ermöglichen und in den Tugenden entsprechenden konkreten Handlungen[1].
Aristoteles unterscheidet dabei vier Formen des Lebensvollzugs
1. das hedonistische (=lustbestimmte) Leben
2. das profitorientierte Leben
3. das politisch-praktische Leben
4. das theoretische oder philosophische Leben
Wobei für ihn nur 3 und 4 ein gutes Leben möglich machen und zu einem glücklichen Leben führen, da für ihn Glück im guten Leben besteht.
Seine Lehre steht im Einklang mit den Erkenntnissen der positiven Psychologie[2], dass ein tugendhaftes Leben nach den persönlichen Stärken zu Wohlbefinden führt.
Deshalb versuche ich meinem Sohn bereits in seinen jungen Jahren auf seine Talente aufmerksam zu machen, damit er sie zu Stärken entwickeln kann. Ich werde im nächsten Blogbeitrag noch detaillierter auf Erkenntnisse der positiven Psychologie und auf Umsetzungsstrategien zum „guten Leben“ eingehen und möchte in diesem bei der Meta-Ebene bleiben.
Gutes Leben bedeutet für mich das Mitbauen an einer Welt in Gerechtigkeit und Balance (für mich zwei wichtige Werte), denn „gutes Leben“ ist ein kontinuierlicher Prozess. Mir gefällt in diesem Zusammenhang besonders die Zeilen von Erich Kästner „Es gibt nichts Gutes außer: Man tut es.“
Leben ist alles außer Stillstand. Jeder kennt es von seinen eigenen vier Wänden, alles muss gewartet und instandgehalten werden.
[1] Danke an Frau Prof. Dr. Verena Mayer, die mir dies i.R. meines PPW-Studiums an der LMU in der Vorlesung „Einführung in die Ethik“ vermittelt hat.
[2] Authentic-Happiness-Theory und die darauf basierende Weiterentwicklung zur „Well-Being-Theory“ von Martin Seligmann, dem Begründer der positiven Psychologie.
Bildquelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Aristotle