Ein Leben, in dem ich mich wertvoll fühle – und sich jeder andere wertvoll fühlen kann.
Viele Situationen ermöglichen dies. Der ukrainische Soldat empfindet dieses Gefühl bei der Landesverteidigung genauso, wie der deutsche Chirurg, der aus der Ukraine ausgeflogene schwer verletzte Soldaten bei der Versorgung ihrer Wunden hilft. Oftmals können wir uns die Situationen nicht aussuchen, für die meisten Ukrainer war der Krieg unendlich weit weg und die jungen Männer – darunter viele Väter – hatten ganz andere Tätigkeiten, in denen sie sich wertvoll fühlen konnten.
Ich bin dankbar, mich außerhalb solcher Extremsituationen wertvoll fühlen zu dürfen. Meine Herausforderung besteht eher darin, die richtige Balance zwischen und innerhalb der einzelnen Rollen (als Berufstätiger, als Vater, als Bürger…) zu finden.
Gute Orientierung dabei bietet mir dabei die „Theorie des Wohlbefindens“ von Martin Seligman, dem Begründer der positiven Psychologie. Ziel eines gelingenden Lebens wäre demnach zunehmendes Aufblühen durch die Verstärkung von positiven Gefühlen, Engagement, Sinn, positiven Beziehungen und Erfolg. Denn diese fünf Elemente sind für das individuelle Wohlbefinden maßgeblich.
Und wie macht man das? Für Martin Seligman am einfachsten, indem man seine Stärken kennt (bspw. durch den Stärkenfinder seines Instituts an der University of Pennsylvania) und diese bewusst nutzt. Zum Vertiefen empfehle ich Seligmans Buch „Wie wir Aufblühen – Die fünf Säulen des persönlichen Wohlbefindens“.
Wie wichtig Freunde für das persönliche Wohlempfinden sind, erlebe ich eindrucksvoll durch die Antworten meines Sohns: Unvergesslich seine Worte 2021 als Vierjähriger auf unsere Frage, welcher Urlaub ihm im letzten Jahr am besten gefallen hat „Die Schiffsreise, denn da hatte ich einen Freund.“ Wer einen eindrucksvollen Beleg für die Bedeutung positiver Beziehungen/Freundschaften sucht, dem empfehle ich den Ted Talk von Robert Waldinger über seine Forschungsergebnisse.