Leben mit Ungewissheit

Bildnachweis: iStock/AlexandarNakic

Wir leben in ungewissen Zeiten: Ist der Klimawandel zu stoppen? Ist die weltweite Gewalt zu stoppen? Hat die Jugend eine Zukunft? Die Fragen lassen sich beliebig fortsetzen.

Warum ist mir das Thema wichtig?

Nicht nur die Menschheit lebt in Ungewissheit, sondern auch jeder Einzelne. Wir Menschen haben alle ähnliche Sorgen:

Ist das richtig, was ich mache, ist das gut? Kann ich meine Wünsche erfüllen, meine Bedürfnisse befriedigen? Finde ich Freunde, die mir guttun (und umgekehrt😉) und den „richtigen“ Lebenspartner? Schaffe ich meine Ausbildung, mein Berufsziel? Habe ich mich richtig entschieden? Habe ich mir den richtigen Beruf, die richtigen Ziele ausgesucht?

Ich habe Angst. Was ist, wenn ich einen Unfall erleide, wenn ich oder meine Liebsten krank werde, wenn sich mein/ihr Leben durch einen Schicksalsschlag von heut auf morgen verändert?

Die Sicherheit, nach der ich mich im Leben sehne, scheint es nicht zu geben – weder durch Vorsorgeuntersuchungen noch durch Versicherungen oder unverhofften Reichtum.

[Abschnitt vgl. i]

Was sind meine wichtigsten Erkenntnisse?

In den Jahrzehnten meines Lebens durfte ich spüren, dass es ein “Gesetz der Versorgung“ gibt (wie es der amerikanische Pfarrer Norman Vincent Peale einmal nannte), wenn ich einfach nur versuche, mein Bestes zu geben.

Mein (leider viel zu früh verstorbener) Freisinger Führungskräfte-Coach Jörg Radl hat es ähnlich formuliert: „Dem Gehenden baut sich der Weg.“

Für mich hilfreiche Wegweiser sind dabei:

  • Folge dabei Deinem Herzen – lebe deine Leidenschaften, es macht nichts, wenn Du mehrere hast und sie an manchen Tagen unvereinbar erscheinen.
  • Arbeite an etwas mit, was größer ist als Du. An etwas, was Du für sinnvoll hältst. Es macht nichts, wenn Du manchmal unsicher bist, Dein Bauchgefühl verrät Dir den Weg.
  • Entscheidend ist Deine Einstellung „Willst Du Passagier oder Pilot Deines Lebens sein?“, und die Taktik, mit der Du Deine Ziel- und Wertvorstellungen verfolgst.

Gestatte mir zu Punkt drei noch ein paar Worte: Du kannst im Leben nicht alles kontrollieren, aber Du kannst Balance spüren. Wie beispielsweise im Wasser: Du wirst die Wellen nicht stoppen können, aber Du kannst lernen auf ihnen zu surfen. Deswegen ist es wichtig zu vertrauen, dass sich dem Gehenden der Weg baut und zu wissen, dass viele Wege zum Ziel führen: Wenn jeder an den Zielen mitarbeitet, wo seine Stärken liegen, werden wir die Welt zurück in Balance bringen!

Denkanstöße für Kinder

Da viele Wege zum Ziel führen, kann ich meinem Sohn lediglich Tipps geben, die auf Erkenntnissen vieler kluger Leute basieren und die ich aufgrund eigener Erfahrung teile:

  • Kooperiere mit anderen. Nutze diese Super-Power des menschlichen Geschlechts, wie es unlängst unser Ministerpräsident Winfried Kretschmann so schön formuliert hat. Dadurch bewahrheitet sich das afrikanische Sprichwort „Wenn viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.“
  • Wenn Du in unsicheren Situationen nicht weißt, wie Du Dich verhalten sollst, orientiere Dich an bewährten Handlungsgrundsätzen: Ziele sollten verallgemeinerbar sein (denn alle Menschen/Lebewesen wollen sich wohlfühlen), überlege, ob Du mit Deiner Handlung jemanden Schaden zufügen könntest (auch folgenden Generationen).
  • Achte auf Deine Gesundheit, achte auf gute Beziehungen und persönliches Wachstum – das ist für Dein langfristiges Wohlbefinden wichtiger als die beispielsweise die Anhäufung von „Likes“ von Leuten, die Dich nicht kennen oder die Anhäufung materieller Dinge.

Dann wirst Du aufblühen und kannst mit Ungewissheit leben!


[i] Vgl. Kapitel 6 “Vertrauen ist aller Anfang – nur ein schöner Werbeslogan?” in Andreas Buske, One World – One Future – my Life, 2003

Eine Antwort auf „Leben mit Ungewissheit“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert